Mittwoch, September 27, 2006

Die DreiGroschenPlätze


Ich war gestern (trotz des Todes meines Vogels, das ließ sich leider nicht besser planen) in der Dreigroschenoper von Brecht.
Der "fertige" Baustellen-/Admirals-palast war durchaus hübsch. Jedenfalls an den Orten wo er schon fertig gestellt war.
Was außer der viiiieeeel zu langen Schlange an der Kassse (wir mussten eine halbe Stunde warten um, unsere schon bezahlten Karten an der Abendkassse abholen; Zitat:"Der Computer ist ausgefallen") auch ... "überraschend" war, waren unsere Plätze. Wir saßen im 3. Rang rechts 2. Reighe Okay, das wussten wir schon vorher, aber die Gegebenheiten des Palastes waren uns neu. Zugegben wir hatten den Vorteil, dass wir von unseren Plätzen fast das gesamte restliche Publikum, die Technik, die Regie, und den Orchestergraben sehen konnten, dafür aber nur 1/3 der Bühne :-/ Und leider war das genau der Teil (der linke Rand) auf dem der wenigste Teil der "Action" stattfand. Mit etwas vorbeugen konnte man dann auch die Bühnen Mitte sehn, da war wenigstens hin und wieder was los, aber sehr oft war das Geschehen leider am rechten Rand. Und davon bekam man leider nichts mit, ohne seinem Vordersitzter in den Hemdkragen zu sabbern.
Naja ich habe mich dann nach 10 min. auf einen Platzt in der ERSTEN REIHE!!!! des 3. Rangs gesetzt (der kosteten laut Plan wohl 59€ statt der 39€, die ich für meinen eigentlichen Platzt bezahlt hatte). Wenn man sich dort total peinlich nach vorne über das Geländer gelehnt hat, hat man immerhin fast alles gesehn.
Aber genug zu den Räumlichkeiten. Das Stück war gut, teilweise empfand ich es etwas langatmig bzw. langsam. Liegt wahrscheinlich daran, dass ich zu viel fernseh und mehr ins Kino geh, als ins Theater. Allerdings finde ich, dass dem Stück ein wenig der Pfiff fehlte. Auch die Endpointe kam nicht gut rüber. Der "Witzt" wurde vergeigt. Schade, schließlich steckt eigentlich eine nette Idee dahinter. Die Schauspieler waren alle überzeugend. Mir gefielen besonders die Peachums (Gottfired John, Katrin Sass und Birgit Minichmayr) und einer der Bettler, der dann auch die Moritat von Mackie Messer sang... (ich weis leider nicht wie er heist)
Campino war ganz gut, nur leider fand ich ihn nicht besonders "schauspielerisch". Irgendwie kam er mir manchmal etwas distanziert und verklemmt vor. In einer Szene stand er da mit Spelunkenjenny (Maria Happel) und faste ihr mit einem arm "liebevoll" um den Bauch. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass hätte ich besser gemacht. Der arm war so steif und unnatürlich es hätte eine der Bettlerprothesen sein können. (tschuldigung für den Insiderwitzt)
Alles in allem, und obwohl ich vom ganzen nach vorne über die Brüstung beugen Kopfschmerzen bekam, war es doch ein unterhaltsamer Abend! Nur ein Tipp, für alle die es sich noch ansehn wollen und keine zu teuren Karten kaufen wollen, kauft euch wenn schon Rang dann welche für den linken.

Themen auf die ich nicht eingegangen bin: die Obdachlosenzeitung Straßenfeger als Programmheft; Sponsoring durch die Deutsche Bank; der coole Bodenbelag; das penetrante Handyklingeln, die Hänger in der Tonbandansage; Punkliebhaber als Zuschauer; die vielen Schulklassen, hübsche Mädchen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Klingt ja stark nach Oper Stuttgart 2004 gluab wars, super tolles KULTUR-INTERNATS Projekt, € die karte, Hinter der säulen, sau geil, weil man da wirklich bruhigt schlafen konnte, da man eh fast nix sah......

Hacki hat gesagt…

Oh ja ich erinnere mich. was hätte man da denn eigentlich nochmal sehn können.... war's "Entführung aus dem Sehrail?" ich bin mir nicht mehr sicher